Das gab es noch nie im Limburger Raum!

Mit dieser Schlagzeile warb die FGE für den „Großflugtag“ am 12. Juni 1977, ein Flugtag,  welcher von seiner Dimension und diesen beteiligten Flugzeugen heute in Elz völlig undenkbar wäre!

 

Unser ehemaliges Mitglied Günther Schuhen hat uns sein privates Fotoalbum zur Verfügung gestellt, so dass wir ein paar Fotos von dieser denkwürdigen Veranstaltung vor fast 44 Jahren präsentieren können.

1977 gab es noch keine digitalen Bilder (für den kleinen Mann), wir haben die schon arg verblassten und farbstichigen Papierbilder eingescannt und so gut wie uns möglich aufbereitet. Viel Spaß!

Das erste Bild zeigt den Blick von der Tankstelle (die es damals noch nicht gab). Es gibt auch noch keinen Tower, der wurde erst ein Jahr später gebaut. Das Clubheim ist gerade erst fertiggestellt worden, es ist noch nicht verputzt. Die „Privathalle“ gab es auch noch nicht. Dort zelteten die Teilnehmer des Sternfluges.

Im Vordergrund das damalige „Flaggschiff“ der FGE, ein Scheibe SF 25 C Motorsegler mit der Kennung D-KEFN. Der Platz ist auf dem Foto schon gut belebt, aber dass ist nur ein kleiner Auschnitt. Das nächste Bild blickt vom provisorischen Tower (im Bild oben, rechts neben der Halle aus Baugerüstteilen) nach Süden und zeigt einen Teil der Besuchermassen und ihre Fahrzeuge. Vorne eine 2-Mot, eine DO 28 der Luftwaffe, wegen ihrer rustikalen Erscheinung „Lego-Bomber“ oder auch „Bauern-Adler“ genannt.

Es sollen damals ca. 50.000 Besucher gekommen sein! Südlich des Platzes wurde ein Festzelt aufgestellt. Während der Veranstaltung war die Bundesstraße 8 für den Autoverkehr gesperrt, wie man an den heranströmenden Fußgängern auf der B 8 erkennen kann.

Das Programm begann mit einem Paukenschlag:

Vier F 104 G Starfighter des JaboG 33 aus Büchel heulten mit ihrem wahrhaft unverwechselbarem Sound aus Richtung Hadamar heran und begannen ihr Showprogramm.

Einen „Landeversuch“ der F 104 G mit der Kennung 26+03 brach der Pilot glücklicherweise ab, unsere Bahn 25 war ihm dann doch viel zu kurz.

Richtig laut ging es weiter, vier McDonnell F-4F Phantom des Jagdgeschwaders 71 „Richthofen“ waren die nächste Attraktion. Aus Bitburg kam eine McDonnell Douglas F-15 der US Air Force

Aber es ging auch leiser!

Segelkunstflug vom Feinsten präsentierten eine Glasflügel H 101 „Salto“, hier zischt sie im Rückenflug durch unsere Waldschneise.

Und  – skurriler Anblick – eine Fauvel AV36, ein „schwanzloses“ Segelflugzeug.

Weiterhin (fast) lautlos waren diverse Heißluftballonaufstiege und Fallschirmabsprünge, die unser Mitglied Walter Eichhorn organisiert hatte. Walter landete auf diesem Flugtag das erste Mal mit seiner T-6 in Elz, damals noch im NATO-Tarnanstrich. Er machte Rundflüge und zeigte die ersten Anfänge seines späteren Show-Programms.

Mit Manfred Strößenreuther gab sich auch der damals amtierende Deutsche Meister im Motorkunstflug in Elz die Ehre. Sein Flugzeug, eine Pitts Spezial. Man beachte den riesigen Flugbenzintankwagen im Hintergrund!

Damals wie heute gelang es auch Hubschrauber dem geneigten Publikum zu präsentieren, hier eine Alouette II und eine BO 105 der Hessischen Polizei. Im Vordergrund der „Follow Me“ an diesem Tag, unser Mitglied Egon Braun (leider verstorben) auf seiner BMW R 75/5.

Die Heeresflieger der Bundeswehr besuchten Elz mit einer CH 53 (Vorne) aus Mendig, im Hintergrund demonstriert gerade eine Westland Wessex HC.Mk.2 der Royal Air Force aus Gütersloh eine Seilwindenbergung.

Ohne Militär wäre dieser Flugtag in dieser Form natürlich nicht möglich gewesen. Auf dem nächsten Bild unser Mitglied Herrmann Michel (rechts) im Abstimmungsgespräch mit einem Heeresgeneral und einem Oberstleutnant vor unserem (noch unverputzten) Clubheim.

Der Flugtag (so hieß das damals noch) hatte so viele Programmpunkte, z.B. Ballonaufstiege, Modellflug, Frühschoppen, Platzkonzert, Sternflug etc. dass wir hier mit dem letzten Programmpunkt enden möchten, der großen Abendveranstaltung im Festzelt auf der Wiese südlich der Bahn. Luftig gekleidete Elzerinnen lauschen gebannt dem Elzer Männerchor. Danach Tanz bis ins Morgengrauen.

Als letztes einen „Herzlichen Dank“ an den Stifter der obigen Bilder, Günther Schuhen, hier links im Bild, im Gespräch mit dem damaligen Landrat Georg Wuermeling und seiner Gattin.