Flug nach Bückeburg

In Bückeburg, an der Porta Westfalica, gibt es ein sehr sehenswertes Hubschrauber-Museum; und dies nicht auf einem Flugplatz, sondern mitten in der Stadt, direkt am Rathaus.

Bückeburg hat sogar zwei Flugplätze, den Bundeswehr-Flugplatz Bückeburg-Achum und das Segelfluggelände Bückeburg-Weinberg, doch weder auf dem einen noch dem anderen Flugplatz darf man landen! So sah es jedenfalls aus. Doch nach einem satire-reifem Fight mit dem RP Wolfenbüttel, Abt. Luftfahrt, Originalton der LUFTFAHRT-Sach-bearbeiterin: „Warum fahren Sie nicht mit dem Auto oder dem Zug nach Bückeburg?“ erteilte uns eine luftfahrtfreundlichere Sachbearbeiterin für schlappe 75 Euro eine Ausnahmegenehmigung für eine Landung der D-ENIL und der D-KESD in Bückeburg-Weinsberg.

400 Hubschraubermodelle verschiedener Maßstäbe

Dort erwartete uns, vom ehrenamtlichen Museumsmitarbeiter Matthias Stäblein organisiert, der ehemalige Hubschrauberpilot Oberstleutnant Ingolf Masemann als „Museumsführer“, ein echter Glücksgriff, wie sich schnell herausstellte. Er fuhr uns vier, Jimmy, Hans, Hans-Peter und Mike, mit seinem Wagen zum Museum und damit begannen drei überaus interessante und lehrreiche Stunden, selbst für uns „Starrflügler“.

Bückeburg ist das einzige reine Drehflügler-Museum in Deutschland und eines von nur dreien weltweit. Das Museum ist der Geschichte und Technik der Hubschrauber gewidmet. Ausgestellt werden einrotorige und mehrrotorige Hubschrauber, Tragschrauber sowie Flugschrauber, ebenso zahlreiche Hubschraubermodelle, historische Fotos, Funktionsmodelle von Rotoren, technisches Anschauungs- und Lehrmaterial, Teile, Instrumente oder Geräte für Hubschrauber.

Aérospatiale SA-330J PUMA

Aktuell (Oktober 2020) sind 50 Fluggeräte in Originalgröße zu besichtigen, vom ersten „Hubschrauber“ mit dem ein 20-sekündiger Flug mit 30 Zentimeter (!) Gipfelhöhe gelang, dem „Cornu Nr. II“ bis zum modernsten Eurocopter EC-665 “Tiger” und über 1.000 Modelle, Fotos, Triebwerke, Hubschrauberteile etc.

Heeresflieger-Hubschrauber-Fluglehrer (ret.) Ingolf Masemann

Ingolf Masemann, der bei der Bundeswehr von der Alouette II bis zur Sikorsky CH 53 alles mit Rotor auf dem Dach geflogen hat, und dies bis in den Nahen Osten, Iran und Afrika, brachte uns die Drehflügelei unglaublich interessant und spannend nahe. Doch auch ohne so einen sachkundigen Guide lohnt sich der Besuch dieses Museums auf jeden Fall. Matthias und Ingolf würden sich sehr freuen, wenn weitere Elzer den Weg nach Bückeburg fänden, denn das Museum wird von einem Förderverein betrieben und lebt zum größten Teil von Eintrittsgeldern und privaten Spenden. www.hubschraubermuseum.de

Rotorkopf der „Puma“

Der Flug nach Bückeburg und zurück (ca. 110 Meilen je Strecke) war bei bestem Wetter auch ein Erlebnis. Bückeburg-Weinberg ist von der Porta Westfalica leicht zu finden (Kurs 80 Grad, 5 Meilen), obwohl es ein Grasplatz inmitten von Wiesen ist. Nähere Infos können die vier oben Genannten geben.

Bei Langen-Info als „Sierra-Delta-Formation“ gemeldet



Bildergalerie unseres Ausfluges ins Hubschraubermuseum Bückeburg

(Auf die Bilder klicken zum vergrößern)